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Ortsgeschichte

Die Gemeinde Künzing mit ihrer Lage im sogenannten Altsiedelland kann auf eine Jahrtausende währende Siedlungsgeschichte zurückblicken. Nach dem Ende der letzten Eiszeit in unserer Region wurden Menschen zunächst in diesem durch die hervorragende Bodenqualität begünstigten Gebiet sesshaft und bildeten erste bäuerliche Strukturen in der Mitte des 6. Jahrtausends vor Christus.

Neben Resten von Wohnbebauung zeugt v.a. die Kreisgrabenanlage von Künzing - Unternberg aus dem beginnenden 5. Jahrtausend vor Christus von der schon in dieser Zeit vergleichsweise großen Siedlungsgruppe in Künzing. Dass diese Siedlungsdichte auch in der Bronze- und Eisenzeit nicht abriss, bezeugen Funde aus einem großen Gräberfeld im Osten der Gemeinde, das mit seiner Größe und außerordentlich langen Belegungszeit über nahezu 600 Jahre in ganz Süddeutschland einmalig ist. Ab 90 nach Christus ist Künzing – mit dem Ortsnamen Quintanis – Grenzfeste des Römischen Reiches, das an dieser Stelle erbaute Kastell bestand 150 Jahre, ein zweiter, bis heute nicht gefundener Bau sogar bis ins späte 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Eine detaillierte Quelle, die Lebensbeschreibung des hl. Severin, berichtet von den Zuständen in dieser frühen christlichen Gemeinde Quintanis. Dass sie auch durch die Wirren der Völkerwanderungszeit im 5. und 6. Jahrhundert nicht völlig zugrunde ging, lässt die Namenskontinuität von Quintanis über mittelalterliche Quintzen zum heutigen Künzing vermuten

 

Aus der Zeit der Bajuwaren, die sich – belegt durch archäologische Funde – ab dem 6. Jahrhundert im Gemeindegebiet niedergelassen haben, ist zunächst nichts über die Weiterentwicklung des Ortes bekannt. Wahrscheinlich gehörte das Dorf schon im 9. Jahrhundert zum Kloster Niederaltaich, der Besitz unter dem Namen „villa cunzina“ wird dem Kloster im Jahr 1004 auf Bitte von Abt Gotthart durch Kaiser Heinrich II. in einer Urkunde bestätigt. Der Ort wurde von einem örtlichen Ministerialengeschlecht verwaltet, bis dem Kloster wohl im frühen 12. Jahrhundert sein Besitz an die Grafen von Bogen verloren ging. Wahrscheinlich in deren Herrschaftszeit wurde in Künzing eine dreischiffige romanische Basilika errichtet, die jedoch mit dem ganzen Ort bereits 1226 - wahrscheinlich unvollendet - bei einer Fehde zerstört wurde. Danach ist bis 1803 für Künzing der Sitz eines klösterlichen Amtes belegt.

 

Im heutigen Ortsteil Girching bestand im Mittelalter eine große Ministerialen-Wasserburg der Bischöfe von Bamberg, über deren Geschichte heute nichts bekannt ist.

 

Östlich von der Ortsmitte Künzings, heute Salzbrunn, tritt eine jod- und schwefelstoffhaltige Quelle zu Tage, die bereits den Römern bekannt war. Zu ihrer Nutzung wurde 1911 das Kurbad Quintana eröffnet. Das imposante Gebäude wurde später als Alten- und Erholungsheim der Schwestern des Niederbronner Ordens genutzt.